Was heißt schon „formell“?
Fußballnationalspieler ganz „offiziell“ abseits des grünen Rasens
Viel Sportliches ist zum Confed-Cup schon geschrieben worden. Ob er sinnvoll ist oder nicht, ist mir egal. Für eines taugt er auf jeden Fall: als Marketinginstrument!
Die sympathische Kombination von Top-Fußballern und einer renommierten deutschen Modemarke wie Hugo Boss ist eine Kombination, die vielen Männern gefällt, zeigt sie doch trendige und erfolgreiche Sportvorbilder in einem modernen Outfit in eleganten Farben.
Junge Männer können sich freuen über eine derart schöne Möglichkeit sich modisch zu orientieren. Vorsicht ist nur geboten, wenn es darum geht, den Claim der Kampagne wörtlich zu nehmen, nämlich „formell“. Denn handelt es sich hier wirklich um „formelle“ Kleidung?
Für formelle Anlässe und speziell fürs Business gibt es Dresscodes, stillschweigende Übereinkünfte darüber, wie sich Mitarbeiter und Bewerber einer Branche bzw. Männer generell sich zu bestimmten gesellschaftlichen Anlässen zu kleiden haben.
Im Falle der von Boss zusammengestellten eleganten und „scheinbar formellen“ Variante der Outfits zeigt sich bei genauerem Hinsehen jedoch eine sehr relevante Abweichung.
Hier werden Jeanshemden mit Anzug und Krawatte kombiniert! Der in Deutschland gültige Business-Auftritt, oder genauer gesagt der Dresscode „Business Attire“, hat aber einen klaren Anspruch an das zu tragende Hemd: Es soll ein Business-Hemd sein, das bekanntlich aus feiner Baumwolle ist. Es ist unifarben weiß oder hellblau. Im Bankenumfeld oder in ähnlicher Geschäftsumgebung sollten die Ärmel mit Umschlagmanschette sein.
Somit alles andere als ein Jeanshemd. Alle weiteren Komponenten sind sehr geschmackvoll zusammengestellt worden und wirken deshalb auch in der Anmutung geschäftlich.
Natürlich hätten meine Trainerkollegen noch einiges zu den aktuellen Slim-Fit-Schnitten zu sagen. Nicht in jeder Brache mag der Chef die Mitarbeiter mit engen taillierten Hosenbeinen sehen. Ich persönlich kann den Trend verstehen, da die Anzüge bei guter Passform oft sehr schnittig aussehen und gute Kritiken von den Damen bekommen.
Für junge Männer, die neu im Business sind, noch ein Tipp aus der Praxis: Hat man eine längere Anreise zum Termin im Auto, kann es als Fahrer schon recht unbequem sein in einer Hose mit „beinnaher“ Passform.
Als Fazit ist zu sagen: Für unsere Nationalelf, die mit Sport ihr Geld verdient, ist der Auftritt angemessen und steht ihr wirklich gut. Für alle anderen heißt es genau zu wissen, wo man wann wirklich formell sein sollte.
Näheres zu „Business-Attire“ auf meinem Blog, wo ich alle Details zum Thema in einem Video im Modehaus Henschel in Darmstadt vorstelle.
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